Februar 2012 – später Winter in Wien

Verwöhnt durch den milden Winter, hatte ich so gar keine Freude, als dieser sich verabschiedete. Nicht der Winter – der kam dann erst so richtig. Aber leider die milden Temperaturen. Ende Jänner / Anfang Februar, so genau weiß ich es nicht mehr, kam die Kälte und mit ihr der Schnee. Jedes mal wenn ich raus musste oder mit Kira Gassi ging, wusste ich genau, warum mir das überhaupt nicht abgegangen war.

Ja, zugegeben, es schaute schon auch recht schön aus mit Schnee und diesmal gab es auch nicht gleich am nächsten Tag Matsch und Dreck, so wie es meist üblich ist, weil es eben so kalt war und der Schnee sich hielt. Wirklich viel war es ja ohnehin nicht.

Aber diese extremen Temperaturen, minus 10 oder 12 oder noch weniger, das war eindeutig mehr als zuviel. Und wenn dann auch noch das leiseste Lüftchen wehte, fror einem das Gesicht weg. Von meinen Händen will ich ja gar nicht reden. Die Handschuhe, die mir helfen könnten, meine Hände warm zu halten, gibt es vermutlich nicht.

Bewaffnet mit einigen meiner „Lebensretter“ – auch Pocket- oder Taschenwärmer genannt – wagte ich dennoch mutig eine kleine Runde samt Fotoapparat um ein bisschen was vom Winter festzuhalten.

Sogar unserem Auto war kalt. Dem Armen wuchsen Eiszapfen. Mich wunderte das jedoch, wo die herkamen, weil es ja noch gar nicht getaut hatte. Auch sonst sah ich nirgends Eiszapfen.

Der Park mit dem alten Gebäude des angrenzenden Grundstückes:

   

Auf der Parkbank wollte natürlich niemand sitzen:

Eine Sonnenuhr, wo die Zeit still stand, weil sie im Schatten lag:

Ein Auto mit einer leider nur allzu wahren Aufschrift:

Gehsteige, die mich zur Verzweiflung und zum ärgern brachten und das Gassi gehen zum Spießrutenlauf machten.

Das Weiße auf dem Gehsteig ist nicht etwas Schnee, sondern eine große Menge an Streusalz oder anderen Auftaumittel, die durch die starke, trockene Kälte nun sichtbar wurden. Und dieser war bei weitem nicht der Einzige. Mich ärgerte das sehr, da mir diese „Streuwut“ mehr als unnötig erschien. Durch die starken Minusgrade war der Schnee fest und es hatte bis dahin noch nicht getaut. Also gab es auch keine naßen Stellen, die abends gefrieren konnten. Nicht nur, dass solche Auftaumittel eigentlich verboten sind, wenn sich in einem Umkreis von 10 Metern unbefestigte Grünanlagen befinden, war es die Hölle für Kira und all die anderen Hunde. Kira ist mir ein paar Mal direkt „eingegangen“, weil sie einfach nicht mehr weitergehen konnte. Das muss sehr auf den Fußballen brennen. Erst nachdem ich ihr jedesmal die Pfoten mit dem Schnee abgewaschen hatte, ging es wieder. Aber man wusste ja nicht wohin, wenn auch am gegenüberliegenden Gehsteig das selbe war. Und auf der Straße war es auch nicht viel besser. Da hatte ja die Stadt Wien gestreut.

Viele Leute sind einfach zu faul, den Gehsteig ordentlich zu räumen. Würde das gemacht, wären diese Mittel, so es nicht wirklich glatt und eisig ist, unnötig. Unser Hausmeister schaffte es ja auch, dass der Gehsteig wirklich trocken war, ohne Streumittel. Und vereinzelte Hausbesitzer genauso. Aber die waren wirklich nur vereinzelt.

Ein anderer Park und die wenigen Felder, die uns hier noch verblieben sind und bei denen ich immer Angst habe, wie lange es wohl noch dauern wird, bis auch hier „Wohnstädte“ errichtet werden:

   

Das „Schicht-Schlößl“. Das nennt man so, weil früher in der dazugehörigen Fabrik danhinter Schicht-Seife hergestellt wurde. Später wurden dann auch noch ander Sachen hier erzeugt. Seit gut 2 – 3 Jahren ist die Fabrik nicht mehr in Betrieb. Und ich nehme an, das Schlößchen hat sich der Besitzer oder Gründer gebaut. Es ist auch heute noch bewohnt.

Hier das „Schicht-Schlößl“ und die Vetrinärmedizinische Universität:

Früher war hier rundherum alles unverbaut. Das Schlößchen war dadurch viel sichtbarer und auffallender. Auch als wir vor fast 30 Jahren nach Floridsdorf gezogen sind, wo es hier wirklich noch sehr ländlich (wo sind die Zeiten geblieben?) war, konnte ich es wunderbar von meinem Balkon aus sehen. Ich kann es zwar auch heute noch teilweise sehen, aber man muss es nun fast schon suchen. Die Reihenhäuser gegenüber meiner Wohnung verdecken es teilweise und durch die vielen anderen, neuen und hohen Bauten im Hintergrund ist es nur mehr schwer auszunehmen.

   

Schade, dass ich früher davon keine Fotos gemacht habe. Aber zu Zeiten, als ich oder man noch „analog“ fotografierte, war man mit den Fotos eben eher „sparsam“.

Aber wenigstens steht es noch „recht schön da“, wenn min direkt davor steht, denn Gott sei Dank befinden sich noch davor und auf einer Seite große Felder. Ich hoffe sehr, dass uns die noch lange erhalten bleiben.

Das Schlößl ist auch im Frühjahr und im Sommer schön anzuschauen:

Und auch die alte Fabrik bietet mit dem großen Feld davor ein willkommenes Motiv:

Und vor 4 Jahren hatte ich das Glück, die Felder in dieser Pracht vorzufinden:

So, nun bin ich jahreszeitmäßig ziemlich abgeschweift. Beim Hochladen der Winterbilder habe ich mich an die anderen Fotos erinnert und dachte, ich pack die auch gleich mit hinein. Betrachten wir es eben als Vorschau und Vorfreude auf den Frühling und den Sommer! 🙂

Zum Abschluß gibts noch ein winterliches Sonnenuntergangsfoto vom Park aus:

Nachtrag: heute hat leider unser Fiat – siehe oben Foto mit den Eiszapfen – den Geist aufgegeben. Haltet uns bitte die Daumen, dass es nichts allzu schlimmes – sprich ein kostengünstiger Schaden – ist.

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Über Gabi

Ich bin hundenarrisch, fotografierwütig, Weinviertel-Liebhaberin, bergbegeistert, USA- und Australien Fan und in der Malerei versuche ich mich auch. Mein Blog: https://baumdaemon.wordpress.com/
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8 Antworten zu Februar 2012 – später Winter in Wien

  1. Medienkanzler schreibt:

    Tapferes Auto. Wundervolle Bilder. Gute Fotografin. Halte die Daumen!

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  2. SchmidtsWife schreibt:

    Winter auf Fotos sieht immer total schoen aus! Alle Daumen gedrueckt, dass es keine teure Reperatur wird und er nur einen Schnupfen hat.

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    • Gabi schreibt:

      Ja, auf Fotos siehts ja schön aus. Und wenn man die in der warmen Stube betrachtet, ist einem wenigstens auch nicht kalt dabei. 🙂
      lg Gabi

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  3. wholelottarosie schreibt:

    Liebe Gabi, das ist ein sehr schöner Spaziergang durch eine schöne, winterliche und eiskalte Gegend, die du mit stimmungsvollen Fotos zeigst. Zum Glück ist es hier im Bergischen Land nicht mehr so kalt. Ich glaube, ich habe sogar schon ein klitzekleines bisschen den Frühling gespürt. Die Schneeglöckchen lugen hier und dort schon aus der Erde und morgens höre ich schon zaghaft die Vögel zwitschern.
    LG von Rosie

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    • Gabi schreibt:

      Auch in Wien ist es nun zunehmend frühlingshaft. Ich hatte vergessen zu erwähnen, dass diese Kältewelle nur etwa 2 Wochen oder ein bisschen länger anhilet. Danach wurde es aprubt warm, was einem auch nicht gerade gut tat. Momentan ist es zwar wieder etwas kälter, aber für die Jahreszeit durchaus in Ordnung.
      lg Gabi

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  4. Gaby Tatar schreibt:

    Liebe Gabi, ich hab nach Schichtschlössl gegoogelt und deine schöne Seite gefunden. Wunderbare Fotos die du da hast! Speziell von dem schönen Schlössl, neben das man nun einen Pennymarkt knallt, dass städtebaulich so etwas erlaubt ist, begreif ich ja nicht, aber deine Fotos beinhalten diese Verschandelung nicht:)
    Alles Liebe, Gaby

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    • Gabi schreibt:

      Liebe Gaby,
      Du weißt ja gar nicht, wie Du mir da aus der Seele sprichst. Frag mal meinen Mann, was ich mich schon darüber aufgeregt habe! Ich verstehe sowas genauso wenig wie Du, dass das überhaupt erlaubt ist. Da baut sich einer so ein schönes Schlössl hin und dann wird es „zugepflastert“. Wer weiß, was mit den anderen Feldern drumherum auch noch geschehen wird. Ich befürchte, nichts Gutes. Und mir tut das richtig weh.
      Ich bin richitg froh, dass ich noch „schöne“ Bilder von dort machen konnte. Aber ich hab eigentlich schon mal vor, dass ich das hier mal dokumentieren werde.
      lg Gabi

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